Europa für alle!
Kämpfe gegen rassistische und ausbeuterische Verhältnisse der EU-internen (Arbeits-)Migration
Freitag, 19.9.14
18 Uhr Essen
19 Uhr Worldcafe
20-22 Uhr Input&Film von und über die Kämpfe bulgarischer Tagelöhner_innen in München
(öffentlich)
Samstag, 20.9.14 (Teilnahme mit Anmeldung)
10 Uhr Pecha Kucha: Blitzlicht-Vorstellung aller anwesenden Gruppen (Amaro Foro Berlin, Basta Berlin, Bettel-Lobby Wien, Initiative Zivilcourage München, KOP Berlin, Wohnraum für alle Köln, Karawane München, b_art kollektiv München, etc)
11-18 Uhr Themen, Diskussionsrunden, Workshops:
1. Die Debatte um sogenannte „Armutszuwanderung“ & Wie intervenieren?
→ Input von Sebastian Friedrich, KOP Berlin
Die Debatte um sogenannte Armutszuwanderung beinhaltet einen Konsens: Migration ist nach Verwertungslogiken zu bewerten. Es wird betont, dass die meisten MigrantInnen zwar arbeiten
wollen oder Fachkräfte seien, es aber trotzdem eine Minderheit gebe, die unqualifiziert oder arbeitsunwillig sei. Da bisher kaum der Zusammenhang zwischen Rassismus und Klassenverhältnissen in den Blick genommen wurde, verwundert es nicht, dass die Forderung, Freizügigkeit zukünftig nur noch selektiv zu gewähren, kaum zur Debatte steht.
Mehr Info: z.B.
http://www.akweb.de/ak_s/ak590/35.htm
2. Kämpfe um Wohnraum und Anmeldung
Vorstellung der Aktionen in Köln (Gruppe Wohnraum für Alle) und Berlin (Eisfabrik-Bewohner_innen und Unterstützer_innen, angefragt)
Während der Sozialen Kampfbaustelle 2013 in Köln haben bulgarische Tagelöhner_innen und Unterstützer_innen das Rathaus vorübergehend besetzt. Sie fordern insbesondere Wohnraum
und die Möglichkeit zur Anmeldung. Aus diesen Aktionen ist eine stetige Zusammenarbeit gewachsen, unter anderem mit einer regelmäßigen Beratungsstruktur, Wohnraumaneignungen,
Widerstand gegen Zwangsräumungen, solidarische Angebote von Anmeldemöglichkeiten, etc.
Hinweis: Die nächste Soziale Kampfbaustelle findet eine Woche vor unserem Treffen statt!
In Berlin kämpfen Eisfabrik-Bewohner_innen mit Unterstützer_innen seit der Räumung derEisfabrik Ende 2013 um Wohnraum.
Mehr Info: http://wohnraumfueralle.noblogs.org/ (Köln), http://wirbleibenalle.org/?cat=139 (Berlin)
3. Arbeitskämpfe
→ Berichte aus München (Initiative Zivilcourage)
Prekarisierte EU-Migrant_innen begegnen oft Lohnbetrug und schlechten Arbeitsbedingungen. In München sind wir relativ erfolgreich darin, Kämpfe um ungezahlte Löhne, um Schutz bei Arbeitsunfällen, etc. zu unterstützen. In Wien hat das Prekärcafe jahrelang für eine gewerkschaftliche Beratungsstelle für undokumentiert Arbeitende gekämpft. Sie wurde 2014 eröffnet.
Mehr Info:
http://inizivi.antira.info/
(München)
4. Umkämpfter Zugang zu Sozialleistungen
→ Wie gehen die Jobcenter und Wohnungsämter mit dem
Anspruch auf Sozialleistungen um?
(Input von Lisa Riedner, Initiative Zivilcourage, k
ritnet, und der Erwerbsloseninitiative Basta,
Berlin)
Viele Sozialleistungen, insb. Hartz IV, werden Unionsbürger_innen vorenthalten, sowohl per Gesetz wie auch durch institutionellen und alltäglichen Rassismus vor Ort. Der Ausschluss wird immer weiter verschärft, kürzlich wurde die Freizügigkeit sogar mit der Einführung eines Wiedereinreiseverbots eingeschränkt. Konkret lässt sich oft dagegen vorgehen. Wir möchten Erfahrungen austauschen und diskutieren, wie (z.B. legal activism) und wie wir über individuelle Kämpfe hinauskommen können.
5. Widerstand gegen Repression gegen Bettler_innen
und von Armut Betroffene im öffentlichen Raum
→ Vorstellung der Bettel-Lobby in Wien und des b-art Kollektivs München
In Österreich gibt es mehrere Kampagnen und Vernetzungen gegen Bettelverbote und Hetze gegen Bettelnde. Auch in München hat es Kommunikationsguerilla-Aktionen dazu gegeben, z.B. die Bettelzeitung und kürzlich Protest gegen ein Bettelverbot in München.
Mehr Info:
http://www.bettellobby.at/
(Österreich),
http://www.b-art-kollektiv.de
,
http://inizivi.antira.info/2014/08/06/protest-gegen
-kriminalisierung-von-bettler_innen-im-kvr
,
http://kritnet.org/2013/armbaender-fuer-bulg-tagelo
ehner_innen
6. Rassismus gegen Roma als gesellschaftspolitisches
Problem
→ Amaro Foro Berlin
Workshop zu den traditionellen rassistischen Stereotypen von Roma, ihrer Entstehung als Gegensatz zu gesellschaftlich erwünschten Eigenschaften, den Kongruenzen zu dem, was jetzt in der Mediendebatte zur „Armutseinwanderung“ verbreitet wird und was Amaro Foro versucht,
diesem Rassismus entgegenzusetzen.
7. Antirassistische Kämpfe jenseits von und gegen Statusunterschiede
Moderation Bernd Kasparek, Karawane München
Was sind die unterschiedlichen und gemeinsamen Bedingungen der Kämpfe von Geflüchteten („Drittstaatler_innen“), Unionsbürger_innen und anderen von Rassismus, Ausgrenzung, Prekarisierung und Ausbeutung betroffenen? Wie und wo können die Kämpfe zusammen kommen?
Sonntag, 21.09.14:
10 Uhr Abschlussplenum
11:30-15 Uhr Arbeitstreffen