Januar 14, 2011

Abschluß „Demokratie statt Integration“

Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Textes „Demokratie statt Integration“,
liebe Freundinnen und Freunde,

wir möchten mit der Schließung der Unterschriftenliste im Netz die Kampagne zum Jahresbeginn abschließen und uns für Euer und Ihr Engagement bedanken. Mehr als 3.800 Menschen haben das Statement unterschrieben. Mit einer solchen Resonanz hatten wir nicht gerechnet, zumal das Format weder einem Aufruf entsprach, noch konkrete Forderungen erhoben wurden. Aber offensichtlich kam unsere Initiative dem Bedürfnis vieler entgegen, sich öffentlich und mit ihrem Namen der derzeitigen Integrationsdebatte entgegen zu stellen. Dass es so viele geworden sind, freut uns sehr. Ebenso erfreulich waren die vielen Vorschläge für konkrete politische Aktionen und Kooperationen, die uns im Zuge des Unterschriftensammelns erreichten.

Inzwischen hat es Radiointerviews, Zeitungsartikel und in verschiedenen Städten Veranstaltungen rund um „Demokratie statt Integration“ gegeben (z.B. bei Radio Z, die kommende Ausgabe der Zeitschrift „Widerspruch“ und auch im DISS-Journal 20).

Bleibt die Frage, ob und wie es weitergehen soll. Denn auch, wenn sich die Wogen der Integrationsdebatte vorerst wieder geglättet haben, ist die Lage alles andere als beruhigend. Die Häufung von Brandanschlägen gegen islamische Einrichtungen in Berlin, die Befunde der Studie „Deutsche Zustände“, die vor einer „Verrohung“ der Mittelschichten und einem „Klassenkampf von oben“ gegen Arme und MigrantInnen warnt, die neue Debatte um „Deutschenfeindlichkeit“ – all dies sind Symptome eines sich verschärfenden gesellschaftlichen Klimas.

Wir werden diesen Entwicklungen nicht tatenlos zusehen. Mit anderen Initiativen, Vereinen, Verbänden und Einzelpersonen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und sozialen Bewegungen stehen wir in Kontakt, um über weitere Interventionen zu beraten – dafür werden wir uns auch an die unter euch und Ihnen wenden, die ihr Interesse daran bekundet haben, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Diskussionen und strategische Planungen brauchen ihre Zeit, wir hoffen, dass wir uns im Frühjahr mit neuen Aktivitäten zurückmelden können.

Mit solidarischen Grüßen,

das Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung