Berlin 2013

Die nächste Tagung des Netzwerks für Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung wird vom 7. – 9. Juni in Berlin stattfinden. Den Auftakt bildet eine öffentliche Podiumsdiskussion am Freitag den 7. Juni um 19 Uhr zum Thema „Bündnisse, Allianzen, Solidarität“ im Blauen Salon, Mehringhof, Berlin Kreuzberg (U7/U6 Mehringdamm).

Bei weiterem Interesse am Programm der Tagung und Anmeldungsprozedere schreibt bitte eine Mail an berln

Ergebnisse der Tagung werden im Anschluss hier veröffentlicht

plakat

*Bündnisse, Allianzen, Solidarität*
Kooperationen von Aktivismus, Kunst und Wissenschaft

In Berlin-Kreuzberg gibt es zur Zeit gleich zwei sichtbare Orte des Protests. Zum einen das Refugee Protest Camp am Oranienplatz, zum anderen das Protest-Gecekondu der Mietergemeinschaft Kotti&Co am Kottbusser Tor. Während die einen gegen Abschiebungen, die Residenzpflicht sowie die Unterbringung in Lagern kämpfen, gehen die anderen gegen die Verdrängung aus ihrem Kiez durch hohe Mietsteigerungen auf die Straße.

Beide Gruppen bestehen aus direkt betroffenen Personen, aber auch aus Personen, die sich mit den jeweiligen Kämpfen solidarisieren, ohne direkt betroffen zu sein. Neben Einzelpersonen versuchen auch anderweitig organisierte politische Gruppen sowie Kollektive von Künstler_innen und Wissenschaftler_innen die Proteste zu unterstützen. So übernehmen Unterstützer_innen Aufgaben im Protestcamp, Wissenschaftler_innen formulieren einen öffentlichen Unterstützungsaufruf für Kotti&Co und Politgruppen organisieren Sitzblockaden gegen Zwangsräumungen im Kiez.

Wie funktionieren diese Bündnisse? Entstehen sie zufällig oder planvoll und taktisch? Wann kommt es zu Konflikten zwischen den Beteiligten? Welche Rolle spielen soziale Hierarchien innerhalb der Bündnisse? Welche Interessengegensätze zeigen sich in der Zusammenarbeit? Wann entsteht Solidarität, wann geht es um eine rein strategische Kooperation? Was passiert, wenn Aktivismus, Kunst und Wissenschaft aufeinandertreffen? Wer kann von wem profitieren? Sind die Grenzen zwischen uns eigentlich so eindeutig? Und wie würden wir gern zusammenarbeiten? Können Wissenschaftler_innen auf die Wissenslücken der Bewegungen eingehen und verwertbare Forschung anbieten? Wie bewerten die Aktivist_innen die Forschung über sie selbst? Wie würden sie gerne Einfluss darauf nehmen? Diese und andere Fragen sollen im Rahmen der Podiumsveranstaltung diskutiert werden.

Podiumsgäste:

– Napuli Paul Langa, Aktivistin, Refugee Protest Camp, Berlin
– Fatma Çakmak, Bauingenieurin, Kotti & Co, Berlin
– Ulrike Hamann, Politikwissenschaftlerin, Kotti & Co, Berlin
– Christel Gbaguidi, Schauspieler und Theaterpädagoge, Berlin
– Petja Dimitrova, Aktivistin und Künstlerin, Wien

Die Diskussion findet auf deutsch und englisch statt.

7. Juni 2013, 20 Uhr
Versammlungsraum des Mehringhofs
Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin

Die Veranstaltung findet im Rahmen der 9. Tagung des Netzwerks Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet) und in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung statt. Sie wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie.